Description
Feder mit brauner Tinte auf Büttenpapier, 2 Wasserzeichen, 2 Seiten, 4° (gefaltetes Doppelblatt), Zustand: Faltspuren, etwas Mäusefraß an der linken oberen Ecke, rechte obere Ecke mit Sammlerstempel „S“.
Der vorliegende Brief mit Empfehlungsformel und Unterschrift „Anth. Graff von Rabatta“, wurde am 12. September 1643 aus Venedig wahrscheinlich an den Grafen Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (1580-1653) gesendet, der ab 30. Juli 1643 kaiserlicher Gesandter bei den Friedensverhandlungen in Münster war. Das Schreiben ist an ihn gerichtet, nicht aber adressiert. Der Adressat „Eure gräfliche Excellenz“ sei „pro principale Commissario nach Münster deputirt“ worden. Da der große Verhandlungsführer auf kaiserlicher Seite, Maximilian Graf Trauttmannsdorff, erst an 1645 zum Prinzipalkommissar ernannt worden ist, kann es sich nur um Johann Ludwig von Nassau handeln.
Anton von Rabatta bestätigt in dem Brief den Erhalt eines Schreibens des Grafen, der die Ankunft des Kaisers in Niklasburg ankündigt. Rabatta hofft auf den Erfolg des kaiserlichen Heeres. Zudem erfolgt Rückseitig der folgende Nachtrag: „der Fürst Matthiaß von Toßcana hat ain ansehliche Victori wid[er] die Bäpstl. [Truppen] erhalten bey 2000 erlegt wie gefangen 4 stuckh geschüz und die maiste bagaglia [erobert].“
Über den Grafen Rabatta ist wenig bekannt, er wurde 1648 in den Uskoken ermordet. Autographen von ihm sind sehr selten. Sein Sohn, Rudolf von Rabatta, war kaiserlicher Kämmerer, Feldmarschall und Hofkriegsrath (ADB XXVII, 77, dort auch der Vater erwähnt).